Radonsanierung – Bauliche Massnahmen zum Radonschutz
Ein Gebäude kann mit relativ simplen und kostengünstigen Massnahmen vor einer zu hohen Konzentration von Radon geschützt werden. Bei Neubauten sollten präventive Schutzmassnahmen getroffen werden. Aber auch in bereits bestehenden Gebäuden kann eine Radonsanierung meist ohne grosse bauliche Veränderungen durchgeführt werden.
Sämtliche Schutzmassnahmen können in eine der folgenden drei Kategorien eingeteilt werden:
- Radon wird daran gehindert, in das Gebäude einzutreten
- Radon wird vor dem Gebäudeeintritt aktiv entfernt
- Radon wird aktiv aus dem Gebäude befördert
Vorsorgliche Massnahmen zum Radonschutz bei Neubauten
Die Radonbelastung eines Gebäudes bereits vor der Erstellung vorauszusagen ist unmöglich. Präventive Schutzmassnahmen sind aber in jedem Fall kostengünstiger bei Neubauten als nachträgliche Radonsanierungen.
Durchgehende Bodenplatte und Wände aus Beton XC2
Die wirksamste Methode Radongas am Eintritt ins Gebäude zu hindern ist eine durchgehende Bodenplatte. Die Wände, welche das Erdreich direkt berühren, sollten zudem aus Beton mit der Expositionsklasse XC2 betoniert werden. Zudem müssen sämtliche Zu- und Ableitungen für Wasser und Strom luftdicht ausgeführt werden.
Die Radondrainage unter dem Haus
Bei der Radondrainage wird das Erdreich unter dem Haus passiv oder aktiv entlüftet. Dies geschieht mittels perforierter Rohre, die unter dem Haus verlegt werden.
Mit diesen Massnahmen wird unter dem Gebäude ein Unterdruck erzeugt, der Radon abführt bevor es überhaupt ans Gebäude gelangt. Diese Methode ist ein wenig aufwendig, schützt dafür das Gebäude äusserst effektiv vor Radongas. Diese Radonschutzmassnahme kommt insbesondere bei Gebäuden zur Anwendung, welche erdberührende Wohnräume haben.
Radonsanierung bei bestehenden Gebäuden
Wenn aus einer Radonmessung in einem bestehenden Gebäude resultiert, dass der Referenzwert von 300 Bq/m3 überschritten wird, solle Radonsanierungsmassnahmen eingeleitet werden. Welche Methode sich dafür am besten eignet, hängt stark von der jeweiligen Situation vor Ort ab. Ziehen Sie deshalb unbedingt eine Radonfachperson zu Rate.
Gebäudeteile mit Erdberührung abdichten lassen
Auch bei einem bestehenden Gebäude können der Kellerboden und die Zu- und Ableitungen für Wasser und Strom nachträglich abgedichtet werden. Damit wird dem Radongas der Eintritt ins Gebäude deutlich erschwert.
Aktive Belüftung der Räumlichkeiten
Dies ist oftmals die wirksamste und kostengünstigste Sanierungsmassnahme überhaupt. Ein Ventilator im Keller sorgt dafür, dass dieser aktiv belüftet wird. Falls die gesamten Wohnräumlichkeiten mechanisch belüftet werden, muss die Ansaugung der Frischluft mindesten 1.5 Meter ab Boden platziert werden.
Radonbrunnen – ein Unterdrucksystem unter dem Gebäude
Von einem Radonbrunnen spricht man, wenn die Bodenluft unter dem Fundament punktuell abgesaugt wird. Dabei wird an einer zentralen Stelle eine Kernbohrung durch das Fundament gemacht. Darunter wird ein kleiner Schacht ausgehoben, aus welchem die Bodenluft über ein Rohrsystem mittels eines Ventilators abgeleitet wird.
Jede Radonsanierung verlangt eine Kontrollmessung
Nach jeder Radon-Sanierungsmassnahme muss eine Kontrollmessung gemacht werden, um die Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen zu überprüfen. Je nach Resultaten dieser Kontrollmessung können dann weitere Schutzmassnahmen definiert werden.